Die Frontbreite betrug ca. 3,40 Meter. Das Haus an der Pforte lag, wie sein Hausname sagt, unmittelbar am nördlichen Tor der Judengasse an der Konstablerwache. Es war eines der ältesten Häuser in der Gasse. Schon 1472, zehn Jahre nach Einrichtung des jüdischen Ghettos in Frankfurt wurde es erbaut. Das Haus wurde fast die gesamte Zeit seines über 300-jährigen Bestehens von der Familie Cahn bewohnt. Der Familienname Cahn, auch Cohen, ist die Bezeichnung für einen der Stämme Israels, und zwar für den Priesterstamm. Die dauerhafte Bindung der Familie Cahn an ihr Wohnhaus war für die Judengasse eher untypisch. Meist wechselten die Bewohner*innen und die Familien in den einzelnen Häusern öfters. Auch die Familie Cahn vergrößerte und verzweigte sich im Laufe der Zeit. In unmittelbarer Nachbarschaft zu ihrem Haus hat sie weitere Häuser erbaut, in denen sich ihre Mitglieder niederließen. Bei den großen Bränden in der Judengasse in den Jahren 1711, 1721 und 1796 wurde das Haus Pforte dreimal zerstört. Während es nach den beiden ersten Bränden wiederaufgebaut wurde, entschied man sich nach dem Brand von 1796 für eine großzügige Neugestaltung des gesamten nördlichen Gassenareals. Das Haus verschwand dabei endgültig aus dem Frankfurter Stadtbild.